gris (grau) by Noir

Dies ist kein leichtes Buch, keins, das in einem Atemzug verfliegt. Es ist ein Drama um 1 und um 2, zwei Personen, die sich gegenseitig als Bezugspunkt ergreifen, während sie sich darin verlieren, wer, wie, wo und mit wem sind oder sein sollen.
Das Grau des Buches ist sein Titel und das, was sein Inhalt zwar nicht sein will, aber letztlich doch immer sein wird. Es ist eines, welches mancher Leser nach wenigen Seiten zur Seite legen wollen wird und welches trotzdem sehr wohl wert ist, von allen, die es verstehen wollen, bis zur letzten Seite gelesen und durchdrungen zu werden. Das Buch mag reizen, es mag den Leser sich klein fühlen lassen, wenn er sich mit manchem, das es beinhaltet, identifizieren kann, doch es wird Folgendes nicht tun: den Leser, der sich auf es einlassen möchte, enttäuschen oder seine Gedanken über es verstummen lassen.
Das hört sich nach Arbeit an - ist es auch! Allerdings ist Arbeit in der Regel etwas, dem ein Ergebnis folgt. Wer die Arbeit des Lesens an diesem Buch nicht scheut, wer es für sich erobert, dem wird manch eine Seite farbenfroh das Grau durchbrechen, der wird es verstehen und der wird es genießen.